Letzte Aktualisierung am 19. September 2024 von Antje Klees
Meditation hat in den letzten Jahren immer mehr an Popularität gewonnen – und das aus gutem Grund. Diese alte Praxis bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die sowohl unseren Geist als auch unseren Körper positiv beeinflussen. In einer Welt, die von Hektik und ständiger Reizüberflutung geprägt ist, kann Meditation ein wertvolles Werkzeug sein, um Ruhe und Klarheit zu finden. Doch warum genau solltest du regelmäßig meditieren? In diesem Artikel stelle ich dir acht überzeugende Argumente vor, die dir zeigen, wie Meditation dein Leben bereichern kann – von der Verbesserung deiner mentalen Gesundheit bis hin zur Steigerung deiner allgemeinen Lebensqualität. Lass dich inspirieren und entdecke, warum es sich lohnt, Meditation zu einem festen Bestandteil deines Alltags zu machen.
Wirkung von Meditation
Mittlerweile gibt es zahlreiche Kurse, Ratgeber, Podcasts, die Meditation und Achtsamkeit, zum Teil auch mit anderen Techniken kombinieren und dadurch Aufmerksamkeit, Konzentration, Körper- und Selbstwahrnehmung, Emotionsregulation, Selbstfürsorge, Empathie und Mitgefühl trainieren. Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben nachgewiesen, dass Meditation wirkt und positive Effekte auf zahlreiche Bereiche unseres Körpers und unserer Psyche hat. Die folgenden Ausführungen richten sich ausschließlich an gesunde Menschen mit guter, psychischer Allgemeinverfassung. Meditation kann ihre Gesundheit erhalten und Krankheiten vorbeugen.
Verringert die Atemfrequenz
Während der Meditation sinkt der Blutdruck und die Pulsfrequenz. Die Atmung wird langsamer und tiefer und der gesamte Organismus wird besser mit Sauerstoff versorgt.
Reduktion von Stress
Meditation verändert unser Verhältnis zu Stress, indem sie den Cortisolpegel senkt. Das Gehirn produziert bei der Meditation beruhigende Botenstoffe, die dem Stress entgegenwirken. Der Cortisolpegel sinkt und die Ausschüttung von Glückshormonen, den Endorphinen, wird angeregt. Cortisol ist ein körpereigenes Hormon, das an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt ist und bei Stress vermehrt freigesetzt wird. Kontinuierlicher Stress erhöht den Cortisonspiegel in unserem Körper und kann zu Bluthochdruck, Fettleibigkeit, Schlafstörungen und Herzerkrankungen beitragen wie auch zu Angstzuständen, Stimmungsschwankungen und vielen psychischen Störungen. Dauerhaft starker Stress schwächt zudem die Immunabwehr. Meditation ist somit eine Art Schutzprogramm für das Immunsystem und erhöht das eigene Stresslevel, was zu einer größeren Lebenszufriedenheit führt.
Reduzierung von Entzündungsprozessen in unserem Körper
Beim Meditieren sinkt die Aktivität von Entzündungsmarkern. Neben einer Ernährungsumstellung und regelmäßigem Sport kann auch alltägliche Meditation das Herz – Kreislauf – System stabilisieren und dem Körper helfen, seine natürliche Abwehr wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Wer regelmäßig, mindestens 6 Monate lang, meditiert, ist in der Lage seine Körpersignale deutlicher zu erkennen und zu bemerken. Wer lernt, Signale wie Müdigkeit, Verspannungen oder Herzrasen früher wahrzunehmen, anstatt einfach darüber hinwegzugehen, hat die Chance, dem entgegenzusteuern und sich regulieren zu können.
Positive Beeinflussung der Enzymaktivität bezüglich der Zellalterung
Die Achtsamkeitsmeditation beeinflusst sogar unsere Zellalterung positiv. Mit zunehmendem Alter, durch Stress, schwierige Lebensumstände, Erkrankungen oder erbliche Faktoren können sich die Telomere, das sind Schutzkappen an den Chromosomen, verkürzen. Die Telomerase, ein Enzym, macht diese Verkürzung wieder rückgängig. Wer mindestens drei Monate lang meditiert, dessen Telomerase – Aktivität wird um ein Drittel erhöht und kann folglich seine Zellalterung verlangsamen.
Reduktion von Ängsten und Veränderungen in zahlreichen Hirnregionen
Achtsamkeitstraining verbunden mit Meditation bewirkt, dass du weniger grübelst. Du kannst dich besser selbst akzeptieren und lernst, grüblerische Gedanken wahrzunehmen, zu akzeptieren und sie wieder ziehen zu lassen. Angstgefühle lassen nach, denn durch regelmäßige Meditation verkleinert sich das Angstzentrum des Gehirns, die Amygdala. Regelmäßige Meditation hinterlässt Spuren im Gehirn und verändert zahlreiche Hirnregionen, jede Meditationsform auf unterschiedliche Weise. Die Architektur des Gehirns kann somit langfristig verändert werden.
Steigerung der Lebenszufriedenheit und des Wohlbefindens
Unsere soziale Intelligenz steigt, deine Intuition verbessert sich und Sozialkompetenzen, wie Empathie Mitgefühl und die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, werden verbessert. Meditation klärt den Geist, beruhigt das Gemüt, bringt uns in Kontakt mit der tiefen Dimension des Lebens und wirkt auf vielen Ebenen heilsam. Die Mitgefühlsmeditation stärkt zum Beispiel die innere Balance und die Bereitschaft aktiv zu helfen. Das kommt möglicherweise durch die Ausschüttung von Oxytocin, auch als Bindungshormon bekannt.
Du spürst mehr Lebensfreude, da das Gewebe im linken Frontalkortex verstärkt angeregt wird. Einige Studien belegen, dass beim regelmäßigen Meditieren das 200fache an Glückshormonen ausgeschüttet wird, was der Einnahme von Drogen und Alkohol entspricht – aber ganz ohne negative Begleit- oder Entzugserscheinungen.
Positive Effekte bei Schmerzen
Meditation verändert auch unser Verhältnis zu Schmerz. Du kannst dich von Schmerz besser distanzieren. Zusätzlich bildet der Körper schmerzstillende Hormone, Endorphine, als körpereigene Morphine.
Verbesserung der Konzentration und Aufmerksamkeit
Wer regelmäßig meditiert, ist konzentrierter und aufmerksamer. Selbst bei Kindern konnte dies durch eine wissenschaftliche Studie belegt werden. Sie sind in der Lage, neue Informationen unvoreingenommen, offener und frischer zu verarbeiten. Ihr vorhandenes Wissen steht ihnen weniger im Weg, sie können es leichter ausblenden, wenn sich ihnen aufdringliche Informationen in den Vordergrund drängen, während sie eine anspruchsvolle Aufgabe bearbeiten. Diese Fähigkeit ist unerlässlich in Schule und Beruf, um hochkonzentriert am Ball zu bleiben. Erwachsene können ebenfalls länger bei einer Sache bleiben als zuvor, ohne gedanklich abzuschweifen. Meditierende sind einfach fokussierter und können relevante Informationen ausblenden, weil sie sich weniger von Ereignissen ablenken lassen, die mit der Aufgabe nichts zu tun haben.
Kontraindikationen
Menschen mit Small-Airway-Asthma, mit Angst- oder posttraumatischen Belastungsstörungen sowie mit psychischen Störungsbildern wie Depression, Hypochondrie, Psychosen u.a., die eine therapeutische und / oder medikamentöse Behandlung erforderlich machen, sollten nur nach Rücksprache mit ihrem Arzt meditieren.
Fazit
Meditation kann die Art und Weise wie wir mit uns selbst, unserem Körper, unserer Gesundheit und anderen umgehen stark verändern. Sie verändert uns jedoch nicht grundsätzlich als Mensch. Wir werden weiterhin nicht von allen Menschen gemocht, wir werden weiterhin Probleme haben, wir können nach wie vor krank werden und leiden. Uns können Dinge misslingen. Wir bleiben Menschen in einer komplexen Gesellschaft. Aber durch regelmäßiges Meditieren am besten mit kompetenter Begleitung und im regelmäßigen Austausch lernen wir uns selbst besser kennen und wir lernen das Beste aus unseren Bedingungen zu machen. Meditation und die Achtsamkeitspraxis sind wirksame Mittel, um Stress abzubauen, Wohlbefinden, innere Ruhe, Akzeptanz und Klarheit zu erhalten. Durch regelmäßige Übung können wir uns leichter entspannen und unsere Emotionen besser regulieren. Wir fühlen uns insgesamt stabiler. Das liegt vor allem am freundlicheren Blick auf uns und die Welt und daraus folgt auch eine freundlichere Haltung in guten und in schlechten Zeiten.
Welche Wohlfühlargumente überzeugen dich, um mit dem Meditieren zu beginnen? Kennst du weitere überzeugende Gründe?
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