Letzte Aktualisierung am 19. September 2024 von Antje Klees
Das kann ich nicht. Das werde ich nie schaffen. Mathematik habe ich noch nie gekonnt. Ich kann nichts dafür. Ich leide unter Prüfungsangst.
Kennst du solche Sätze? Setzt du dich selbst mit solchen Gedanken oft unter Druck, entmutigst dich und machst dich fertig? Du fühlst dich noch mehr gestresst?
Wie gut tut es, wenn dir jemand gut zuredet und dir Mut macht! Sei doch einfach dein eigener Coach – mit Mutmachersätzen und starken Gedanken kannst du dich auch allein motivieren, erfolgreicher lernen und arbeiten und deine Ängste aber auch Sorgen verkleinern. Warum und wie das möglich ist, erfährst du in diesem Artikel.
Hinweis: Dieser Beitrag wurde erstmals im Juni 2021 veröffentlicht und zuletzt im August 2022 vollständig überarbeitet.
Was bewirken Mutmachersätze und starke Gedanken?
Mutmachersätze und starke Gedanken machen dich stark und stärken deinen Glauben an die eigene Kraft. Sie helfen dir beim Abbau von Prüfungsangst, bei der Stärkung deines Selbstbewusstseins und beim Aufbau neuer Routinen.
Sie wirken sich positiv auf deine Konzentrationsfähigkeit und deinen Umgang mit Fehlern und Rückschlägen aus. Mutmachersätze machen dich optimistisch und lenken deinen Blick auf deine vorhandenen Möglichkeiten und Chancen. Sie geben dir neue Energie und Motivation, wodurch du dein Potenzial besser nutzen kannst.
Starke Gedanken halten dich auf Kurs zu deinem Ziel, selbst wenn du mal eine Enttäuschung oder eine Niederlage erlebst, z.B. eine schlechte Note in einem Fach, in dem du normalerweise richtig gut bist oder ein Rückschritt in einem Projekt, was dich sehr interessiert und dir Spaß macht. Dann hast du einfach Pech gehabt oder die äußeren Bedingungen waren ungünstig. Du weißt, du wirst dein Ziel erreichen, einen neuen Weg / eine neue Lösung finden, denn du kannst auf dich vertrauen. Mutmachersätze bestätigen dich in deiner Überzeugung und geben dir neue Kraft und Motivation.
Wie denkst du?
Bist du ein negativ denkender Mensch? Benutzt du eher Sätze wie:
- Das hat sowieso keinen Sinn.
- Ich hasse die Schule / mein Studium / meine Arbeit.
- Mein Lehrer kann nicht gut erklären.
- Die anderen stören ständig. Ich kann mich nicht konzentrieren.
Oder denkst du eher positiv?
- Ich schaffe alles, was ich will.
- Ich probiere es mal und dann schauen wir weiter.
- Ich will das unbedingt erreichen.
- Es gibt immer eine Lösung.
- Ich will eine gute Note in Mathematik schaffen.
- Ich bereite mich intensiv darauf vor.
- Mathe macht echt Spaß, wenn ich mich näher damit auseinandersetze.
- Bei guter Vorbereitung fühle ich mich sicher und wohl.
Das, was du denkst, wird in deinem Unterbewusstsein gespeichert.
Jeder gespeicherte Gedanke, jedes gesprochene Wort wirkt auf dein Unterbewusstsein und formt dadurch dein Verhalten und deine Gefühle. Deine Gedanken über dich selbst haben Einfluss darauf wie selbstbewusst und innerlich stark du bist und wie du mit dir selbst umgehst. Das beeinflusst wie du bestimmte Situationen im Alltag wahrnimmst und wie andere auf uns reagieren. Wenn du an dich selbst und deinen eigenen Erfolg glaubst, bist du erfolgreicher als die, die sich mit negativen Gedanken selbst blockieren. Pessimistische Sätze machen dich klein und bremsen dich (auch beim Lernen) aus.
Nutze deine Chance
Du kannst jederzeit deine Einstellung und deine Gedanken zu den Gegebenheiten ändern. Selbst in schwierigen Situationen wie Stress, Abgabetermine, Referate, Klassenarbeiten und Prüfungen, aber auch bei Enttäuschungen, negativen Erfahrungen, wenn sich deine persönlichen Erwartungen nicht erfüllen, kannst du dennoch etwas tun.
Die Kraft deiner Gedanken kann erstaunlich viel verändern und bewirken.
Du hast die Wahl, worauf du deine Aufmerksamkeit lenken möchtest. Du kannst dich auf die ungünstigen, schweren Situationen in deinem Leben konzentrieren oder auch auf die guten positiven Dinge. Worauf du deine Aufmerksamkeit lenkst, dorthin fließt deine Energie. In diese Richtung werden sich deine Gedanken und Gefühle formen.
Deine Gedanken beeinflussen deinen Erfolg
Wie du deinen Schul- bzw. Unialltag erlebst, hängt auch deutlich von deinen Gedanken ab. Denkst du z.B. In der nächsten Mathematikarbeit muss ich unbedingt eine 2 schreiben. dann setzt du dich selbst unter Druck und Stress und bist während des Lernens und in der Arbeit selbst sehr angespannt. Darunter leiden deine Konzentrationsfähigkeit und dein Denken. Du wird dein Wissen nicht vollständig abrufen können. Denkst du jedoch positiv Ich gebe mein Bestes und weiß, dass ich auf meine Fähigkeiten und Fertigkeiten vertrauen kann., dann bleibst du selbst in herausfordernden Situationen, wie z.B. bei der Mathematikarbeit locker und gelassen. Du fühlst dich besser, bist entspannter und dadurch leistungsfähiger.
Dein Lernerfolg ist nicht nur davon abhängig, wie gut du im Unterricht, in der Vorlesung oder im Seminar aufpasst und mitarbeitest, wie gut du deine Mitschriften anfertigst, deine Hausaufgaben erledigst und selbstständig lernst und arbeitest, welche Lerntechniken du verwendest. Dein Lernerfolg hängt auch entscheidend davon ab, welche Überzeugungen und Einstellungen du zu dir persönlich hast, ob du positive oder negative Gedanken zu dir, zum Lernthema, zum Lernen allgemein und zu deinen Schul- oder Unialltag hast.
Wenn du z.B. immer wieder sagst In Mathe war ich schon immer schlecht. Das Fach ist mir noch nie leichtgefallen. Meinen Eltern ging es auch so. Außerdem erklärt der Lehrer den Stoff immer schlecht., dann wirst du nicht auf die Idee kommen, dass du durch kontinuierliches Lernen, durch gute Mitschriften, durch eine aufmerksame Mitarbeit, durch die Bildung einer Lerngruppe… bessere Noten in Mathematik bekommst. Du wirst deine Zeit für diese Dinge nicht investieren, weil du natürlich schon immer schlecht in Mathe warst.
Starte positiv in deinen Tag
Wenn du morgens bereits denkst Ich muss schon wieder in die Schule / Uni. oder Es ist erst Dienstag, noch 3 Tage bis Freitag und zum Wochenendstart., startest du negativ in den Tag, was den weiteren Tagesverlauf erheblich beeinflussen wird.
Versuche doch einmal, morgens mit positiven Gedanken zu starten.
- Worauf / Auf wen freust du dich heute?
- Auf welche Aufgabe hast du heute richtig Lust?
- Welchem Ziel möchtest du heute näher kommen?
- Welche Chance kannst du heute ergreifen?
- Wofür bist du heute dankbar?
- Was möchtest du heute trainieren? Worin möchtest du dich heute verbessern?
- Welche Belohnung wartet auf dich?
Du wirst sehen, dass du unter anderem leichter und beschwingter durch den Tag kommst, entspannter bist und am Abend zufriedener zurückblicken kannst. Außerdem bist du deinen Zielen bewusst ein Stück näher gekommen.
Was sind Affirmationen?
Diese wirkungsvolle Technik stammt aus dem Mentaltraining. Die Mutmachersätze, auch Affirmationen genannt, bewirken eine positive Ausrichtung der Gedanken. Was wir denken und uns innerlich immer wieder vorsagen wirkt.
Eine Affirmation muss nach bestimmten Kriterien formuliert sein:
- Aufbauend und positiv (ohne Verneinung)
- Kurz, klar, einfach und eindeutig formuliert
- Nicht abhängig vom Verhalten und Denken anderer
- leicht zu wiederholen und in der Gegenwart formuliert
- bringen einen erwünschten Zustand zum Ausdruck, der im Moment noch nicht real ist
Beispiele:
- Das, was ich erreichen will, erreiche ich auch.
- Ich wachse an meinen Herausforderungen.
- Ja – Ich kann das! Ich bleibe am Ball.
- Ich kann jeden Tag neu wählen, Dinge anders zu machen.
Statt Ich will kein Blackout bekommen., denke lieber Ich bin konzentriert bei der Sache und habe mich gut vorbereitet.
Du kannst auch Formulierungen einbauen wie von Tag zu Tag mehr, immer leichter oder mehr und mehr, wenn du im Moment von deinem Ziel noch etwas entfernt bist, z.B. Meine Prüfungsangst wird von Tag zu Tag kleiner.
Affirmationen / Mutmachersätze müssen für dich stimmig sein und sich innerlich gut anfühlen. Erst dann kann er erfolgreich wirken. Versuche deinen starken Gedanken so lange umzuformulieren, bist du beim Lesen oder Hören des Satzes erleichtert sagen kannst Ja, das ist er. Jetzt fühlt er sich gut an.
Wie kann ich sie nutzen?
Mutmachersätze kannst du für jede Gelegenheit nutzen, zu Hause, im Schul-, Studien- oder Arbeitsalltag, zwischendurch, am Abend oder vor einem wichtigen Termin oder einer großen Herausforderung.
Solche Sätze können dir helfen, an dich zu glauben: Du schaffst das. oder Du kannst das. Sie können dich nicht nur in Prüfungen, sondern auch beim Lernen begleiten: Bleib dran. oder Lerne eins nach dem anderen.
Du kannst die Sätze auch erweitern. Was willst du dir für die Zukunft vornehmen? Was motiviert dich?: Es wird mir gelingen…, … wird klappen, weil ich an mich glaube.
Außerdem hast du die Möglichkeit, deine negativen Gedanken in positive umzuwandeln: Ich war bisher in Mathematik schlecht. Das ändere ich jetzt.
Wann wirkt mein Mutmachersatz?
Mutmachersätze bzw. starke Gedanken wirken nicht sofort, sobald du deinen Satz gefunden hast. Durch wiederholtes, häufiges Lesen, Denken, Vorsagen oder Aufschreiben auf verschiedene, kreative Art und Weise verinnerlicht sich dein Satz. Erst dann können sich deine Gedanken und Überzeugungen verändern.
Befestige deinen starken Gedanken als Erinnerungshilfe am Computer, am Badezimmerspiegel oder am Kühlschrank, lege ihn ins Portmonee oder auf den Schreibtisch, damit er zum Ohrwurm wird. Du kannst ihn auch als Hintergrundbild auf dem Handy oder deinem Desktop speichern.
Fazit
Mit Mutmachersätzen und starken Gedanken kannst du dich selbst coachen. Diese Sätze bauen dich auf und wandeln deine negativen Gedanken in positive um. Du kannst dein Potenzial stärker nutzen und dich bestmöglich selbst unterstützen. Durch eine konstruktive, positive Ausrichtung deiner Gedanken kannst du alltägliche Anforderungen, Problem- und Leistungssituationen leichter bewältigen. Außerdem gelangst du zu innerer Ruhe und Balance sowie zu einer Stärkung deines Selbst-Bewusstseins.
Wie lautet dein Mutmachersatz bzw. dein starker Gedanke?
Möchtest Du Deinen persönlichen Mutmachersatz bzw. starken Gedanken mit mir gemeinsam in einem Einzelcoaching entwickeln? Brauchst Du Strategien und Tipps, damit Du Deinen Satz erfolgreich im Alltag oder vor herausfordernden Situationen nutzen kannst? Schreib mir.
Hallo!
Ich bin Antje Klees, Prüfungs-, Lern- und Auftrittscoach sowie Trainerin für Stressmanagement, Achtsamkeit und Kommunikation.
Menschen, die träumen und achtsam leben, sind glücklich, gesund und erfolgreich.
Deshalb unterstütze ich Lehrkräfte, Eltern, Studierende und Schüler:innen, den Druck aus ihrem Schul-, Studien- oder Arbeitsalltag herauszunehmen, um gesund zu bleiben und Energie zu haben für die Dinge, die wirklich wichtig sind.
Melde dich für meinen Newsletter an und du erhältst von mir 1-2 mal monatlich Informationen, Neuigkeiten und Tipps rund um die Themen Lernen, Prüfungsangst, Prüfungsvorbereitung, Entspannung, Stressmanagement, Achtsamkeit und vieles mehr.
Möchtest du über neue Blogbeiträge, Blogcastfolgen und aktuelle Angebote informiert werden, dann trage dich unten in meinem Formular ein.
Ich verschicke keinen Spam und du kannst dich jederzeit wieder mit nur einem Klick abmelden. Für das Versenden der E-Mails nutze ich die Software ActiveCampaign. Hier findest du alle Infos in meiner Datenschutzerklärung.
Ich finde deinen Text sehr inspirierend! Die Idee, sich selbst mit positiven Affirmationen und Ermutigungen zu coachen, ist ein wichtiger Schritt zur Überwindung von Prüfungsangst. Es ist beeindruckend, wie du Hilfestellungen anbietest, um das eigene Selbstbewusstsein zu stärken und Stress abzubauen. Eine weitere interessante Perspektive wäre, auch Achtsamkeitsübungen einzubeziehen, um die innere Ruhe zu fördern.
Der Artikel bietet eine wichtige Perspektive auf den Umgang mit Prüfungsangst und motiviert zur Selbstermächtigung. Die Idee, sich selbst als Coach zu betrachten und durch positive Gedanken und Affirmationen die eigene Stärke zu entwickeln, ist inspirierend und ermutigend. Es wäre interessant, zusätzlich zu erfahren, welche spezifischen Mutmachersätze am effektivsten sind. Großartige Arbeit, solch eine positive Botschaft zu teilen!
Vielen Dank für Ihr positives Feedback und Ihre Anregungen. Ich werde sie in meine Arbeit integrieren. Mutmachersätze sind sehr individuell. Daher kann man keine Rangliste nach ihrer Effektivität erstellen. Der Satz muss sich stimmig anfühlen und eintrainiert werden. Dann entfaltet er seine Wirkung bei Ihnen. Bleiben Sie dran!